Europas Airports sollen trotz Klimanöten wachsen
Bis 2050 werde der Flugverkehr in Europa um 52 Prozent zunehmen, prognostiziert die europäische Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol. Dafür investieren zahlreiche Länder in den Ausbau ihrer Flughäfen. Die Reaktionen sind gespalten. Während Regierungen auf wirtschaftliche Impulse setzen, kritisieren Umweltverbände die wachsende Belastung für Klima und Anwohner.

Aena
Der Flughafen El Prat in Barcelona soll weiter ausgebaut werden
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Trotz Klimakrise treiben mehrere europäische Länder große Ausbauprojekte ihrer Flughäfen voran. In Spanien plane der staatliche Flughafenbetreiber Aena Investitionen von sieben Milliarden Euro, Großbritannien unterstütze eine dritte Startbahn in Heathrow, berichtet das spanische Fachportal Hosteltur. Umweltorganisationen warnen unterdessen vor steigenden Emissionen und sozialen Folgen. Die Luftfahrtbranche verweist auf technische Lösungen, zweifelt aber selbst an deren Machbarkeit.
In Spanien plant Aena laut Hosteltur die Erweiterung von 13 Flughäfen, darunter Madrid-Barajas und El Prat in Barcelona. Vier Projekte seien bereits baureif, andere befänden sich in der Planung, heißt es. Die Regionalregierung Kataloniens und die Stadt Barcelona unterstützten inzwischen den Ausbau von El Prat – trotz vorheriger Umweltbedenken. Laut Studien könnte der CO2-Ausstoß am Flughafen Madrid-Barajas um 35 Prozent steigen, in Barcelona um 33 Prozent. Die spanische Umweltorganisation Ecologistas en Acción warnt vor diesen Entwicklungen.
Heathrow-Ausbau mit Rückendeckung
Auch in Großbritannien schreitet der Flughafenausbau voran. Die britische Regierung unterstützt den Bau einer dritten Startbahn in Heathrow. Wirtschaftsministerin Rachel Reeves unterstreicht die Bedeutung für das Wirtschaftswachstum. Weitere Ausbaumaßnahmen seien in Gatwick und Luton vorgesehen, so Hosteltur. Sollte das gesamte Londoner Flughafensystem genehmigt werden, könnten laut Aviation Environment Federation (AEF) jährlich 80 Millionen zusätzliche Passagiere abgefertigt werden.
Nach Angaben des britischen Umweltverbandes könnte die Luftfahrt zusammen mit der Landwirtschaft bis 2040 zum größten CO2-Emittenten im Vereinigten Königreich werden. Der Bau einer dritten Piste würde zudem mindestens 900 Häuser in drei Ortschaften betreffen.
Weitere Projekte in Europa
Auch in anderen europäischen Ländern werden Flughäfen erweitert oder neu gebaut. Florenz, Amsterdam, Frankfurt und Lissabon stehen auf der Liste. In Portugal soll ein neuer Flughafen für die Hauptstadt entstehen, der den innerstädtischen Standort ablösen und die Kapazität um fast 50 Prozent erhöhen soll.
Parallel zu den Infrastrukturplänen hat die europäische Luftfahrtbranche eine Strategie zur Klimaneutralität bis 2050 vorgestellt. Diese setzt auf nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF), neue Technologien und effizientere Verkehrssteuerung. Doch sowohl Umweltverbände als auch Branchenvertreter äußerten zuletzt immer häufiger Zweifel. Die SAF-Produktion liege derzeit bei unter einem Prozent und sei mit hohen Kosten verbunden, so die Analyse.
Planung wie vor 30 Jahren?
Fünf europäische Luftfahrtverbände forderten Ende März laut Hosteltur von der EU eine Neubewertung ihrer SAF-Ziele. Die vorgesehene Quote von 70 Prozent bis 2050 halten sie für unrealistisch. Es mangele an Rohstoffen, Technologie und erneuerbarer Energie. Kritiker fordern unterdessen schon länger ein Umdenken. Kurzstreckenflüge sollen dort eingeschränkt werden, wo es gute Bahnverbindungen gibt. Subventionen und Steuererleichterungen für die Luftfahrt müssten entfallen. Statt neuer Startbahnen seien realistische Strategien zur Emissionsvermeidung wichtig. Wenn man die Klimaziele wirklich ernst nehme, könne man nicht weiter planen wie in den 1990er-Jahren.
Christian Schmicke