Auch Costa sagt Emirate-Reisen im kommenden Winter ab
Nach dem Schwesterunternehmen Aida Cruises sagt nun auch Costa Kreuzfahrten die für den kommenden Winter geplanten Reisen in den Vereinigten Arabischen Emiraten an Bord der Costa Toscana ab. An ihre Stelle sollen über den Winter achttägige Routen sowie erstmals längere Kreuzfahrten zu Zielen in Südeuropa und Nordafrika treten.
Costa Kreuzfahrten
Die Costa Toscana kreuzt im kommenden Winter nicht vor den Emiraten
Als Grund nennt Costa, wie einige Tage zuvor bereits die ebenfalls zum Carnival-Konzern gehörende Reederei Aida Cruises, die ungewisse Situation im Nahen Osten, die auf absehbare Zeit unvorhersehbar bleibe. Die Absage schließe die "Positionierungskreuzfahrten" von und nach Dubai mit ein, heißt es. Einzelheiten zu den neuen Reiserouten der Costa Toscana im Winter 2025/26 sollen in Kürze veröffentlicht werden.
Möglicherweise spielt für die Entscheidung der beiden Carnival-Töchter ein Urteil eine wesentliche Rolle, das das Oberlandesgericht Rostock (Az. 1 U 95/24) im Mai gefällt hatte. Die Kläger hatten eine Aida-Kreuzfahrt nach Mauritius, Madagaskar und zu den Seychellen im März 2024 gebucht, die Aida Cruises abgesagt hatte. Weil der Suez-Kanal und das Rote Meer nicht passierbar seien, müsse das Schiff über die längere Route entlang der afrikanischen Küste überführt werden – und damit seien umfangreiche Fahrplanänderungen und mehrere Reiseabsagen notwendig geworden, argumentierte die Reederei.
Das Gericht billigte den Kunden Schadenersatz wegen entgangener Urlaubsfreude in Höhe von 50 Prozent des Reisepreises zu, weil die Absage in seinen Augen nicht unmittelbar Sicherheitsaspekten, sondern den wirtschaftlichen Interessen der Reederei zuzuschreiben war. Mit der frühzeitigen Absage der geplanten Emirate-Reisen wollen die Reedereien eine Wiederholung ähnlich kostspieliger Klagen wohl vermeiden
Christian Schmicke