Santiago de Compostela führt Übernachtungsgebühr ein
Santiago de Compostela erhebt ab dem 1. Oktober eine Gebühr für Übernachtungsgäste. Ursprünglich war der Start der Abgabe bereits im August geplant, wurde aber verschoben, um Betrieben mehr Vorbereitungszeit zu geben. Die nordspanische Stadt wird damit die erste Kommune in Galicien mit einer solchen Regelung. Die Höhe der Gebühr steht noch nicht fest.

Turismo de Galicia
Santiago de Compostela erhebt ab Oktober eine Übernachtungsgebühr
Santiago de Compostela, bekannt unter anderem als Zielort des berühmten Jakobswegs, will ab dem 1. Oktober eine Abgabe für touristische Übernachtungen erheben. Mit dem Termin reagiert die Stadt auf Rückmeldungen aus der Branche, die sich mehr Zeit für die Umsetzung der neuen Vorgaben gewünscht hatte. Die ursprünglich für August geplante Einführung wurde nach Auswertung der eingegangenen Stellungnahmen verschoben.
Änderungen nach Konsultationsphase
Die endgültige Fassung der Verordnung soll Ende Juli dem Stadtrat zur Abstimmung vorgelegt werden. Zudem soll das bisher geplante kommunale Beratungsgremium durch ein neues "Forum für nachhaltigen Tourismus" ersetzt werden. Dieses Gremium soll die Umsetzung der Abgabe begleiten und überwachen. Es wird aus Vertretern der Stadtverwaltung, der Tourismuswirtschaft sowie der Anwohnerschaft bestehen. Innerhalb von sechs Monaten nach Inkrafttreten der Abgabe soll eine eigene Verordnung für das neue Forum verabschiedet werden.
Weitere Details offen
Noch nicht bekannt sind Details zur Höhe der Gebühr und zur konkreten Verteilung der Einnahmen. Diese sollen in einer separaten Verordnung geregelt werden. Die Stadt betont, dass die Einnahmen zweckgebunden verwendet werden sollen – unter anderem für Infrastrukturmaßnahmen und Maßnahmen zur Entlastung stark frequentierter Stadtbereiche.
Mit dem Schritt folgt Santiago de Compostela dem Beispiel anderer spanischer Städte wie Barcelona oder Palma de Mallorca, die seit Jahren Touristenabgaben erheben. Ob weitere galicische Kommunen dem Beispiel folgen, ist bislang offen.
Christian Schmicke